Hintergrund: Wozu braucht es Begleitpersonen?
Zum konzeptionellen Kern der Idee der „Herausforderungen“ gehört die Vorstellung, dass die Schüler:innen ihre Herausforderungen möglichst eigenverantwortet und unbeeinflusst von schulischen Erwartungen und Vorgaben finden, planen und umsetzen sollen.
Eine der wichtigsten, aber auch kontroversesten Aspekte ist dabei die Frage nach der Rolle der Lehrkräfte. Einige Schulen – wie z.B. die IGS Gesamtschule Landau – versuchen sich an einem Kompromiss, bei dem die Lehrkräfte die Herausforderungen konzipieren, vorschlagen und selbst begleiten. Andere Schulen – wie z.B. die 4. Gesamtschule Aachen – versuchen dagegen die schulischen Lehrkräfte weitestgehend aus dem Projekt herauszuhalten. Stattdessen sollen Personen von außerhalb die Betreuung und Begleitung der Schüler:innen übernehmen, die ihnen nicht zu anderen Zeiten im Schullalltag Wissen vermitteln, Vorgaben machen und Noten geben. So soll gesichert sein, dass die Begleitung von vornherein und konsistent in einer Rolle der bloß unterstützenden Anwesenheit handeln können und diese nicht erst – im Kontrast zu ihrem sonstigen Verhalten – kommunikativ einführen und durchhalten müssen.
Zentraler Nachteil dieser zweiten Variante des Projekts „Herausforderungen“ ist, dass die Schulen jedes Schuljahr davon abhängig sind, genügend Personen von außerhalb finden, die die Zeit und das Interesse haben Begleitung der Schüler:innen zu sein. Einige Schulen aus dem Bergischen Land kooperieren dazu mit der Bergischen Universität Wuppertal, namentlich mit Dr. Matthias Rürup. Schließlich sind Studierende – insbesondere in pädagogischen Studiengängen – wohl am ehesten für eine solches Projekt zu begeistern und zu motivieren, vor allem wenn es im Studium als Praktikum, eigenes Forschungsprojekt oder Abschlussarbeit eingebracht werden kann. Dr. Rürup stellt sich als universitärer Ansprechpartner für diese Anrechnungsfragen und zur Koordination eines Lehrangebots zur Verfügung, über das eine Anrechnung v.a. als Forschungsprojekt im Master of Education ermöglicht wird.